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“Justice sends mixed messages” by Dan4th is licensed under CC BY 2.0
Vielleicht sind Waffenlieferungen wirklich die einzig mögliche Handlungsoption, im Moment. Ich war nie Fußball- oder Epidemiologieexperte, und ich bin auch kein Kriegsexperte. Ich bin auf der anderen Seite so oft von den Reichen und Mächtigen belogen worden, dass ich hinter alles, was uns vorgeblich in diesen Krieg zwingt, ein großes Fragezeichen setze und weiterhin auf der Hut sein werde.
Was ich sicher weiß: Alle, die leichtfertig mit dieser Entscheidung umgehen, haben nicht das Wohl irgendeiner Bevölkerung im Sinn. Wer jetzt laut nach Rüstung, Waffen, harter Linie schreit, der ist ein Kriegstreiber, dem ist der Frieden egal.
Es gibt keinen heiligen Krieg. Unsere europäischen Werte verteidigen? Ehrlich? Für wie doof haltet ihr uns? Wer soll glauben, dass es um die geht? Werte, die sich in Euro ausdrücken lassen: Ja klar. Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit? Das nehme ich keinem der Clowns in den Regierungen ab.
Auch weiß ich sicher, dass Putin barbarische Angriffe anordnet und deshalb ein Kriegsverbrecher ist. Genauso sicher weiß ich, dass die imperiale und fossile Politik aller ausreichend reichen Staaten in der Vergangenheit vergangene und gegenwärtige Kriege herbeigeführt hat und herbeiführt.
Kriege gehen von den Oligarchen aller Länder aus. Deren skrupellose Interessenverfolgung führt uns in Kriege, in denen die lohnabhängige Bevölkerung als Kanonenfutter endet. Dass Putin ein besonders rücksichtsloser Kriegsherr ist, gebe ich gern zu. Das ändert aber nichts daran, dass er durch die fossile Politik auch der Bundesrepublik der letzten Jahrzehnte erst die Möglichkeit zu diesem widerlichen Krieg bekommt. Wir haben uns sehenden Auges in die Abhängigkeit begeben, die er jetzt ausnutzt. Wohlfeile ökologische Lippenbekenntnisse, aber das Geschäft lief einfach weiter. Halt im Stillen. Schimpft nicht so laut auf Putin, es steht euch nicht. Es gibt immer noch Leute, die genau wissen, was ihr getan habt und tut. Ich wünsche Menschen nichts Böses, und nichts Schlimmeres als einen ordentlichen Prozess. Der könnte schlimm genug sein, wenn das Kapital entmachtet wäre.
Wenn Kriege für heilig erklärt werden, dann, um das Kanonenfutter willig zu machen. Die Verteidigung und Ausbreitung der Nation, des richtigen Glaubens, der demokratischen Werte, es ist austauschbar. Warum ist das potentielle Kanonenfutter in Deutschland so blöd, sich in die Heimatfront einzureihen und Stimmung gegen andere Nationen zu machen? Es muss darum gehen, Leben und Lebensqualität von Menschen zu erhalten, nicht: von Ukrainern, Deutschen, Europäern. So eine Haltung negiert, dass wir uns seit Jahrzehnten im globalen Krieg der Reichen gegen die Armen befinden: Da ist der Feind. Schaut doch endlich in die richtige Richtung.
Herr Habeck philosophiert in die Mikrophone, es gebe einen Pazifismus (der Waffen ablehnt), der nie konsensfähig gewesen sei. Ja, unter den Reichen und Mächtigen nicht, das glaube ich gern. Der Pazifismus, den ich vertrete, will auf jeden Fall Waffen abschaffen. Der wichtigste Gedanke des wahren Pazifismus ist dieser: Es gibt keinen militärischen Frieden, wo kein sozialer Frieden herrscht. Sozialer Friede, also, die unbedingte Einhaltung der Menschenrechte unabhängig von Einkommen und Vermögen, die Emanzipation aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, wirtschaftlichem Status / gesellschaftlicher Klasse, regionaler Herkunft, zur »Rasse« erklärten menschlichen Merkmalsgruppen, Bildungsstatus, … ist Vorbedingung für und der Weg in den militärischen Frieden.
Der Rechtsruck in den demokratischen Gesellschaften besteht nicht nur darin, dass Faschismus und Rassismus salonfähig werden. Er besteht vor allem darin, dass der soziale Friede von den Reichen und Mächtigen angegriffen, in Frage gestellt und lächerlich gemacht wird. Er existiert in vielen Köpfen nicht mal mehr als Ziel. Herr Habeck hat sich bestimmt von diesem Ziel verabschiedet und verunglimpft es als Utopie. (Das Anerkennen von Gut und Böse als gegeben und nicht verhandelbar ist übrigens der wahre biblische Sündenfall. Nachzulesen hier: https://wordsmith.social/read-and-media-lists/materialistische-und-marxistische-bibellekture, besonders in »Erlösung aus der Sklaverei« von Dick Boer.)
Hinter Kriegen steht die Gier derer, die eigentlich mehr als genug haben. Lohnabhängige gewinnen in Kriegen nichts, deshalb werden sie belogen und getäuscht, damit sie mitmachen. Hinter Kriegen steht die Gier der ohnehin Reichen und Mächtigen, die sich entweder mehr versprechen, durch Zugriff auf Ressourcen in einem Land, oder, die sich vergaloppiert haben. In keinem Fall gewinnen Soldaten oder sog. Zivilisten im Krieg, niemals. Der Erste Weltkrieg endete übrigens, weil das Kanonenfutter streikte und aus dem Generalstreik eine Revolution wurde. Wäre sonst noch ewig weitergegangen, das Schlachten auch im Namen des deutschen Kaisers.
Der soziale Friede, aller Emanzipation, das ist unser Kampf. Nicht eure Kriege. Kein Krieg ist der eines Lohnabhängigen oder einer zur Nation erklärten Bevölkerung. Krieg dem Kriege!
Shalom uns allen.
Kanon des Friedens
Hört zu, die Zeit wird kommen,
DIE MENSCHEN WERDEN EINES TAGES DIE WAHRHEIT ERFAHREN.
Der Löwe wird sich neben das Lamm legen.
Und wir werden die Spieße zu Sensen schmelzen.
Und die Schwerter zu Eggen.
DER FRIEDE WIRD UNSER KAMPF SEIN.
MACHT, DASS DIESE ZEIT KOMMT.
https://youtu.be/OIdHbQ5nQ0k (Kanon des Friedens, unprätentiöse Aufnahme)
(https://www.kuketz-blog.de/empfehlungsecke-datenschutzfreundlicher-youtube-konsum/
https://github.com/SimonBrazell/privacy-redirect)
(Dies ist ein Beitrag von https://wordsmith.social/westphalianspunk/were-fools-to-make-war-on-our-brothers-in-arms.)